Was ist die Jahresarbeitszahl β?
Ist das Verhältnis zwischen der abgegebenen Wärmeleistung an das Heiz- und Warmwassersystem und der elektrischen Leistung in Form von benötigtem Strom. Alle Hilfsenergien werden bei der Berechnung mit berücksichtigt, wobei der Berechnung ein ganzes Jahr zugrunde liegt.
Jahresarbeitszahl β = Nutzwärme / Antriebsenergie
Für die Ermittlung der Jahresarbeitszahl steht die VDI-Richtlinie 4650 zur Verfügung.
Kann die Jahresarbeitszahl genau angegeben werden?
Eine genaue Berechnung der Jahresarbeitszahl ist im Planungsstadium nicht möglich, da der Warmwasserbedarf nutzungsabhängig ist und daher den entscheidenden Punkt der Berechnung ausmacht. Es empfiehlt sich für eine überschlägige Berechnung das Ansetzen von gemittelten Werten aus Heizwärmebedarf und Trinkwarmwasserbedarf. Der Warmwasserbedarf kann im Vorfeld zur Bewertung nur verbrauchsorientiert angenommen werden. Die Jahresarbeitszahl kann nur gemessen werden. Besonders bei Neubauten sind wegen der langanhaltenden vollständigen Austrocknung, aussagekräftige Ergebnisse erst nach der zweiten oder dritten Heizperiode zu erwarten.
Was bedeutet COP?
COP ist die Abkürzung von Coefficient of Performance. Ist das Verhältnis aus zugeführter elektrischer Leistung und abgegebener Wärmeleistung in Kilowatt (KW). Hiermit wird die Effizienz der Wärmepumpe ausschließlich auf die im Gerät integrierten Aggregate bezogen. Hilfsaggregate, die für den Betrieb der Anlage notwendig sind, bleiben hier immer unberücksichtigt.
COP = abgegebene Wärmeleistung kW / zugeführte elektrische Leistung kW
Was ist die Vorlauftemperatur?
Ist das aufgeheizte Wasser, welches in den Wärmekreislauf eingeführt wird. Die maximale Vorlauftemperatur bei Fußbodenheizungen (Niedertemperaturheizung) beträgt 35°C und bei normalen Radiatoren bis 60°C.
Was sind Flächenheizungen?
Sind Fußboden- oder Wandheizungen oder großflächige Heizkörper (Niedertemperaturradiatoren).
Was ist monovalenter Betrieb?
Hierbei deckt die Wärmepumpe allein den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes ab. Die Energiequelle muß aber ganzjährig zur Verfügung stehen.
Was ist monoenergetischer Betrieb?
Hier sind zwei Wärmeerzeuger im Einsatz. Der Energieträger ist derselbe. Dies ist typisch für eine Wärmepumpe, bei der die Abdeckung der Spitzenlast zu sehr niedrigen Außentemperaturen durch eine elektrische Zusatzheizung gedeckt wird. Die Zuschaltung erfolgt nur, wenn die notwendige Vorlauftemperatur nicht mehr erreicht werden kann.
Was ist die bivalente Betriebsweise?
Zur Erzeugung der Heizwärme steht neben der Wärmepumpe ein weiterer Wärmeerzeuger (z.B. Gas-, Ölheizkessel, Feststoffkessel) zur Verfügung. Dieser unterstützt die Wärmepumpe bei tiefen Außentemperaturen. Die Kombination beider Systeme bietet die Möglichkeit, jedes einzelne System nach ihrem günstigsten Betriebsbereich auszulegen und einzusetzen.
Bei der bivalenten Betriebsweise übernimmt die Wärmepumpe den Hauptanteil der Heizlast, was die Betriebskosten erheblich vermindert.
Wie hoch kann Warmwasser aufgeheizt werden?
Es können Temperaturen von 60° bis 65°C erreicht werden, wobei es energetisch günstig ist im Bereich von ca. 60°C zu bleiben.
Was ist ein Schichtspeicher?
Der Schichtspeicher ist ein Warmwasserspeicher, der das physikalische Prinzip, dass warmes Wasser nach oben strebt und kaltes nach unten sinkt, nutzt. Warmwasser sammelt sich in der warmen Zone und kann dort dem Speicher entnommen werden, heißes Wasser ist dementsprechend in der höchsten Zone zu finden. Zusammenfassend kann somit besonders schnell heißes Wasser zur Verfügung gestellt werden, weil keine temperaturverringernde Durchmischung stattfindet.
Wann ist die Wärmepumpe am günstigsten?
Der optimale Wirkungsgrad wird erreicht, wenn eine Fußboden- oder Wandheizung eingesetzt wird, da dann niedrige Vorlauftemperaturen von 30° bis 35°C für das Beheizen ausreichend sind. Je niedriger die Vorlauftemperatur desto energetischer und damit kostengünstiger ist die Wärmepumpe.
Wo kann ich die Wärmepumpe installieren?
Die Wärmepumpen sind so Groß wie Kühlschränke mit Gefrierfach. Sie sind auch so leise wie diese, da die Scrollkompressoren heute von neuester Bauart sind. Damit kann die Wärmepumpe ohne Probleme im Hauswirtschaftsraum aufgebaut und betrieben werden.
Ist eine Kombination von Wärmepumpe und Solaranlage sinnvoll?
Die Sonnenwärme kann sinnvoll eingesetzt werden, wenn mit Hilfe einer thermischen Solaranlage die Wärme, die dem Boden im Winter entzogen wird, wieder zurückgegeben wird. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, eine Solaranlage mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Insbesondere im Sommer, wenn die überschüssige Wärme vom Dach nicht für das Warmwasser verwendet wird, fließt die überschüssige Energie zurück in das Erdreich.
Wie effektiv ist eine Luft/Wasser Wärmepumpe?
Die Effektivität gemessen an der Jahresarbeitszahl ist deutlich niedriger als bei Wasser/Sole- oder Wasser/Wasser Wärmepumpen. Dies resultiert daraus, daß bei außenseitigen Minustemperaturen der Luft natürlich eine hohe Energiezufuhr zur Produktion gleichbleibender Wärme im Wärmespeicher notwendig ist. Da keine Erdarbeiten notwendig werden, sind die Anfangskosten deutlich niedriger, was sich natürlich in der Gesamt-Kostenrechnung auswirkt.